{"id":34743,"date":"2018-04-25T07:42:11","date_gmt":"2018-04-25T05:42:11","guid":{"rendered":"https:\/\/schnittchen.com\/?p=34743"},"modified":"2018-06-27T20:16:02","modified_gmt":"2018-06-27T18:16:02","slug":"doppelt-und-dreifach-gut-das-label-jyoti-aus-berlin","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/schnittchen.com\/blog\/2018\/04\/25\/doppelt-und-dreifach-gut-das-label-jyoti-aus-berlin\/","title":{"rendered":"Doppelt und dreifach gut! Das Label “Jyoti” aus Berlin"},"content":{"rendered":"

>> in English<\/a><\/p>\n

Am dritten Tag der Fashion Revolution Blogtour<\/a> hier im schnittchen Blog m\u00f6chte ich dir ein Projekt vorstellen, das seinen Ursprung im indischen Chittapur hat. Dort verbrachte 2008 die damals 19j\u00e4hrige Jeanine Gl\u00f6yer ihr freiwilliges soziales Jahr und baute im Sozialzentrum Jyoti Seva Kendra, was soviel hei\u00dft wie “Jemandem das Licht bringen”, gemeinsam mit den Nonnen vor Ort eine kleine N\u00e4hwerkstatt auf.<\/p>\n

Eigentlich als kleines Projekt f\u00fcr benachteiligte Frauen aus der Region gedacht ist daraus “Jyoti – Fair Works<\/a>” geworden ein Modelabel, das auf der einen Seite den Frauen aus Chittapur eine Chance auf ein selbstbestimmtes Leben gibt und auf der anderen Seite faire und \u00f6kologisch-nachhaltige Mode produziert.<\/p>\n

Ich freue mich sehr, dass Carolin Hofer, die sich vor allem um die Wertsch\u00f6pfungskette und Transparenz der Produkte k\u00fcmmert und die Kontakte zu den Stoffh\u00e4ndlerin pflegt, mir ein paar Fragen beantwortet hat.<\/p>\n

** Ich m\u00f6chte noch auf die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift “Werde” mit dem Titel “So fair ist Mode jetzt”<\/a> hinweisen. Hier gibt es einen langen Artikel \u00fcber Jyoti, der alle Aspekte des so vielschichtigen Unternehmens beleuchtet. Oder klick r\u00fcber auf die Seite von Jyoti<\/a>, wo man auch noch mal genauer nachlesen kann, was Jyoti alles leistet.<\/p>\n

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Carolin Hofer von Jyoti – Fair Works mit zwei N\u00e4herinnen<\/figcaption><\/figure>\n

Interview mit Carolin Hofer von “Jyoti- Fair Works<\/a>“<\/h2>\n

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Ich folge Jyoti schon l\u00e4nger auf Instagram und habe k\u00fcrzlich einen tollen Beitrag \u00fcber Euch in der Zeitschrift \u201eVerde\u201c gelesen. Viel (Pionier)-Arbeit steckt in Eurem Projekt und sicherlich oft frustrierende Momente. Was h\u00e4lt Euch \u201ebei der Stange\u201c und motiviert Euch immer wieder aufs Neue Euren Prinzipien treu zu bleiben?<\/strong><\/p>\n

Nat\u00fcrlich ist es manchmal frustrierend am Alex immer noch Scharen von jungen Menschen mit Primark T\u00fcten einsteigen zu sehen und nat\u00fcrlich l\u00e4uft bei uns intern auch nicht immer alles glatt und wir schlagen uns mit versp\u00e4teten Lieferungen, der Indischen Post, Steuern und Co rum. Aber das wird alles mehr als wieder gut gemacht durch die Erfolge, die wir auf der anderen Seite sehen. Ein riesen Motivator sind unsere Kunden und ihr Feedback. Wir kriegen w\u00f6chentlich so viele liebevoll geschriebene Postkarten und nette E-Mails voll Lob und Begeisterung, die uns unglaublich viel Kraft geben. Wir lesen uns diese Nachrichten hier im B\u00fcro dann immer laut vor und sind \u00fcberzeugt \u2013 wir haben die nettesten Kunden dieser Welt. Und daneben ist nat\u00fcrlich die Arbeit in Indien unglaublich motivierend. Dazu geh\u00f6rt zu sehen wie sich die Frauen Jahr f\u00fcr Jahr besser werden und uns in ihren N\u00e4hfertigkeiten l\u00e4ngst weit \u00fcberholt haben, dass sie Jyoti als ihr Business ansehen und riesiges Interesse am \u201eGerman Market\u201c und dem Feedback der Kunden haben. Dazu geh\u00f6rt aber auch mitzubekommen wie sich die Frauen jetzt ihrerseits f\u00fcr die Ausbildung ihrer T\u00f6chter einsetzen, und ganz klar erkennen, wie wichtig sie f\u00fcr deren sp\u00e4teres Leben ist. Und schlie\u00dflich geh\u00f6rt dazu das unglaubliche Potential in Indien zu entdecken. Wir finden jedes Jahr aufs neue wundersch\u00f6nen Materialien wie Peace-Silk oder Wolle oder entdecken ausgefeilte Webtechniken wie Ikat oder filigranste Musterwebungen, und manchmal sitzen wir dann hier in Berlin einfach nur vertr\u00e4umt vor einem Stapel Stoffe und freuen uns schon ein Jahr im Voraus auf die Kollektion.<\/em><\/p>\n

Jyoti ist ja nicht nur ein Label f\u00fcr fair und nachhaltig produzierte Kleidung, sondern auch ein soziales Projekt. So unterst\u00fctzt Ihr mit Eurer Werkstatt in Chittapur Frauen in die Selbstst\u00e4ndigkeit zu kommen und in einem guten Umfeld arbeiten zu k\u00f6nnen. Spricht sich Eure Arbeit vor Ort rum und k\u00f6nnt Ihr damit das Selbstbewusstsein der Frauen insofern st\u00e4rken, dass sie evtl. bei anderen Arbeitnehmern bestimmte Bedingungen einfordern?<\/strong><\/p>\n

Ja, unsere Arbeit spricht sich auf jedenfall rum. Chittapur ist ein kleines Dorf und die NGO Jyoti\u00a0 Seva Kendra, mit der wir vor Ort zusammenarbeiten ist durch ihre Arbeit mit Frauen und Kindern sowieso schon sehr bekannt und genie\u00dft hohes Ansehen. Wir bekommen laufend Bewerbungen von anderen Frauen aus dem Dorf, die Arbeit bei Jyoti ist also auf jedenfall attraktiv f\u00fcr viele. Und ja, Selbstvertrauen k\u00f6nnen wir damit bestimmt st\u00e4rken. Schon alleine die finanzielle Unabh\u00e4ngigkeit von ihren M\u00e4nnern bzw. die wichtige \u00f6konomische Rolle, die sie in der Familie einnehmen, aber auch durch die Arbeit au\u00dfer Haus, die Interaktion mit Stoffh\u00e4ndlern und Mitarbeiterinnen, sind f\u00fcr die Frauen, die vorher meist von Zuhause aus sehr gering bezahlter Arbeit wie bspw. R\u00e4ucherst\u00e4bchen drehen nachgingen, genug Grund f\u00fcr gro\u00dfe Ver\u00e4nderungen in ihrer Selbstwahrnehmung. Ich denke aber der wichtigste Effekt auf evtl. sp\u00e4tere Besch\u00e4ftigungsverh\u00e4ltnisse sind die Kompetenzen, die die Frauen erwerben, sowohl als N\u00e4herinnen als auch in Workshops zu Selbstst\u00e4ndigkeit, zu Bankkonten oder zum Geld sparen, so dass sie als qualifizierte Arbeitnehmerinnen einen guten Job annehmen k\u00f6nnen und nicht schon durch die fehlende Ausbildung in \u201eAusbeuterjobs\u201c gedr\u00e4ngt werden.<\/em><\/p>\n

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Wie ist Euer Verh\u00e4ltnis zu den Frauen vor Ort? K\u00f6nnt Ihr kurz beschreiben, wie die Arbeit f\u00fcr die Frauen bei Jyoti geregelt ist und f\u00fcr was Ihr in diesem Zusammengang Sorge tragt?<\/strong><\/p>\n

Das Verh\u00e4ltnis zwischen uns und den Frauen in Indien ist sehr pers\u00f6nlich und vertraut. Sie kennen Jeanine und mich seit vielen Jahren und wenn wir vor Ort sind arbeiten wir jeden Tag sehr eng zusammen. Au\u00dferdem werden in der Gruppe viele Probleme diskutiert (und gel\u00f6st), \u00a0da wei\u00df jede \u00fcber die Lebenssituation der Anderen Bescheid. Jyoti wird ganz klar als Projekt oder Unternehmen wahrgenommen, an dem wir alle zusammen arbeiten. Das indische und das deutsche Team sind gleichwertige Partner, die viel Verantwortung tragen ihre jeweiligen Aufgaben ordentlich zu erledigen. Sie das N\u00e4hen und wir das Design und den Verkauf:)<\/em><\/p>\n

Die Frauen fangen bei uns jeden Morgen um 10 an zu arbeiten, haben dann um 13 Uhr eine Stunde Mittagspause und nachmittags wird nochmal von 14-17 Uhr gearbeitet. Die Zeiten haben wir mit den Frauen zusammen festgelegt, abgestimmt auf ihre sonstigen Verpflichtungen zuhause und andere Bed\u00fcrfnisse. Wer mal keine Zeit hat, kann sich nat\u00fcrlich freinehmen, das geht alles sehr spontan und kommt oft vor, da es in Indien viele Familienfeste und religi\u00f6se Feiertage gibt. Die Frauen stimmen sich dazu aber einfach untereinander ab, da mischen wir uns gar nicht gro\u00df ein. Fr\u00fcher t\u00e4glich, jetzt nur noch von Zeit zu Zeit, gibt es nach der Mittagspause noch einmal eine Stunde Englisch Unterricht. Inzwischen sprechen die Frauen sehr gut Englisch und wenn neue Mitarbeiter dazu kommen lernen die sehr schnell von den Anderen und durch den Austausch mit uns. Auch die Einarbeitung neuer Mitarbeiter wird von der Gruppe geregelt. Die \u00c4lteren, Erfahrenen \u00fcben dann solange mit den Neuen, bis die Produkte deren Qualit\u00e4tspr\u00fcfung standhalten. Und nat\u00fcrlich gibt es in der Ausbildung keine Grenzen, gemeinsam arbeiten wir st\u00e4ndig an neuen Schnittkonzepten und halten in Indien Workshops zu speziellen N\u00e4htechniken oder aber auch zu Themen wie Selbstst\u00e4ndigkeit, Geldanlage, etc… Zus\u00e4tzlich zu diesen \u201eprofessionellen\u201c Anreizen, bieten wir den Frauen zinslose und subventionierte Kredite, f\u00fcr private Investitionen im Gesundheits- oder Bildungsbereich und f\u00fchren bspw. regelm\u00e4\u00dfige Health Check-Ups durch.<\/em><\/p>\n

Die Stoffe f\u00fcr Eure Kollektionen sind wundersch\u00f6n und alle ausschlie\u00dflich handgewebt von kleinen Familienbetrieben oder Kooperativen. Ihr selbst verschafft Euch immer wieder einen \u00dcberblick und inspiziert Eure Zulieferer pers\u00f6nlich. Au\u00dferdem sorgt Ihr daf\u00fcr, dass das Geld wirklich bei den Webern ankommt. Wie macht ihr das?<\/strong><\/p>\n

Vielen Dank f\u00fcr das Kompliment!:) Ja richtig, die Stoffh\u00e4ndler kennen wir alle sehr gut und genauso wie mit den Frauen haben wir inzwischen auch mit vielen von ihnen ein sehr pers\u00f6nliches Verh\u00e4ltnis. Mindestens einmal im Jahr fahre ich f\u00fcr die Auswahl der Stoffe, Zeitplanungen f\u00fcr die kommenden Lieferungen, das Entdecken neuer Webtechniken und ja – auch f\u00fcrs Zusammensitzen und Chai trinken nach Indien zu den H\u00e4ndlern. Die H\u00e4ndler \u2013 das hei\u00dft kleine Kooperativen zu denen sich viele Weber zusammen geschlossen haben oder Familienbetriebe, die oft auch zusammen mit den Nachbarn eine Verkaufsgemeinschaft bilden. Dadurch dass wir direkt mit diesen im Kontakt stehen und keine Mittelsm\u00e4nner einschalten oder den Einkauf der Stoffe outsourcen, stellen wir sicher, dass das Geld das wir zahlen nicht in den Taschen von irgendwelchen Vermittlern, sondern direkt beim Weber landet.<\/em><\/p>\n

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Carolin Hofer im Gespr\u00e4ch mit einem Stoffh\u00e4ndler in Indien<\/figcaption><\/figure>\n

Wer entwirft die Modelle f\u00fcr Jyoti und was ist Euch bei den Designs wichtig?<\/strong><\/p>\n

Das Design \u00fcbernehmen wir selbst und ist eine unserer Lieblingsaufgaben \ud83d\ude42 Immer im Januar und Juli setzen wir uns zusammen um erste Ideen f\u00fcr die Kollektion im kommenden Jahr zu sammeln und in den folgenden Wochen und Monaten arbeiten wir diese vagen Ideen aus zu konkreten Schnitten und schlie\u00dflich Probest\u00fccken. Jeanine und ich haben beide keine Ausbildung im Design oder Schnitttechnik hinter uns, und durch die Arbeit bei Jyoti nat\u00fcrlich eine Menge gelernt, aber lange nicht so professionell wie wir unsere Kleidung gerne haben wollen;) An dieser Stelle bekommen wir Unterst\u00fctzung von Experten. Seit letztem Sommer ist Mareike bei uns mit im Team, sie hat Modedesign studiert und kann aus unseren Vorstellungen und Ideen handfeste Schnitte erstellen, mit denen wir dann nach Indien reisen und sie den Frauen vorstellen. Bei den Designs versuchen wir auf Alles zu achten, was unsere Produkte nachhaltiger machen kann. Nat\u00fcrlich wollen wir keinen Trends hinterherlaufen, die nach wenigen Monaten nicht mehr angesagt sind, sondern m\u00f6glichst zeitlose Schnitte entwerfen. Dazu geh\u00f6rt auch die Zeitlosigkeit \u00fcbers Jahr hinweg, bspw. Sommerkleider, die sich im Winter mit langem Rolli und Stiefeln kombinieren lassen und Zeitlosigkeit \u00fcber die Ver\u00e4nderungen unseres K\u00f6rpers hinweg, also Schnitte die sich an verschiedene Figuren anpassen, gebunden oder gewickelt werden k\u00f6nnen. Daneben versuchen wir den Verschnitt, der beim Zuschneiden anf\u00e4llt, stark zu reduzieren oder optimalerweise ganz zu vermeiden. In den letzten Wochen hat Mareike wahre Wunder des Puzzelns vollbracht und wir werden in der Kollektion Sommer 2019 zwei Zero-Waste-Produkte vorstellen, bei deren Zuschnitt wirklich kein einziger Zentimeter Stoff weggeworfen wird. Und dass die St\u00fccke am Ende auch noch sch\u00f6n aussehen sollen, muss ich wahrscheinlich nicht zu erw\u00e4hnen… Da verlassen wir uns meistens ganz auf unseren eigenen Geschmack und \u00fcberlegen was wir n\u00e4chstes Jahr am Liebsten im eigenen Kleiderschrank sehen wollen;)<\/em><\/p>\n

Was hat sich in Eurem eigenen allt\u00e4glichen Lebensstil ge\u00e4ndert seitdem Ihr mit Jyoti wirkt?<\/strong><\/p>\n

Ich denke diese Frage meinst du in Bezug auf unser Einkaufverhalten?! Ich w\u00fcrde sagen, dass wir alle auch schon vor Jyoti sehr bewusst konsumierende Menschen waren und uns vielleicht auch deshalb hier zusammen gefunden haben \ud83d\ude09 Trotzdem wird man durch unsere Arbeit jeden Tag aufs neue sensibilisiert f\u00fcr die Auswirkungen unseres Konsums und gleichzeitig motiviert es anders zu machen. Ich kann nur f\u00fcr mich sprechen aber eine konkrete \u00c4nderung w\u00e4re bspw. das Einkaufen bei anderen Fair Trade Labels. Das klingt vielleicht erstmal komisch \u2013 sollte ich das nicht sowieso machen? \u2013 aber ich habe lange Zeit ausschlie\u00dflich Second-Hand-Kleidung gekauft und finde ehrlich gesagt 95% meiner Kleidung immernoch auf Flohm\u00e4rkten. Durch die Arbeit bei Jyoti sind aber viele andere kleine Labels auf die B\u00fchne getreten, und weil man wei\u00df, wie wichtig die Arbeit ist, die dort geleistet wird und wo es ankommt, wenn man dann schweren Herzens 150\u20ac f\u00fcr ein Kleid zahlt, kommt das jetzt alle Jahre auch mal vor. Ich bin auf jedenfall auch viel radikaler geworden in meinen Ansichten und sehr viel strenger mit mir selbst bei der generellen Frage danach was ich wirlich brauche.<\/em><\/p>\n

Jyoti gibt es jetzt seit ein paar Jahren. K\u00f6nnt Ihr schon einen Wandel hin zu einem sagen wir mal \u201eweniger ist mehr” feststellen? Wie w\u00fcrdet Ihr Euren KundenInnen beschreiben?<\/strong><\/p>\n

Ja genau, Jyoti hat im Jahr 2010 als kleines Projekt angefangen und im Jahr 2014 haben wir dann offiziell das Unternehmen gegr\u00fcndet und im Sommer darauf auch die erste Kleidungskollektion verkauft. \u201eWeniger ist mehr\u201c sollte nat\u00fcrlich f\u00fcr jedes Fair Trade Label mit ganz oben auf der Grundsatz-Liste stehen und wir selbst verwirklichen diesen Slow Fashion Ansatz durch kleine und wenige Kollektionen, gute Qualit\u00e4t, die Produkte lange leben l\u00e4sst und die Ermunterung unserer KundInnen den Wert der Kleidung anzuerkennen und dementsprechend gut damit umzugehen, sie ggf. zu reparieren usw. Durch das Feedback, dass wir von unseren K\u00e4uferInnen bekommen, k\u00f6nnen wir davon ausgehen dass diese Idee durchaus auch ankommt. Wir bekommen auch manchmal E-Mails mit Nachfragen ob wir abgefallene Kn\u00f6pfe nochmal schnell ann\u00e4hen, Hosen k\u00fcrzen oder eine aufgegangene Naht schlie\u00dfen k\u00f6nnen. Da wir fast ausschlie\u00dflich online verkaufen ist es aber nat\u00fcrlich schwierig zu beurteilen inwiefern unsere KundInnen tats\u00e4chlich eine bewusste Entscheidung f\u00fcr weniger Konsum getroffen haben oder unsere Produkte einfach nur sehr sch\u00f6n finden und im Schrank neben 70 anderen St\u00fccken aufreihen;) Ich denke aber dass alleine der Preis f\u00fcr faire Mode bei unseren KundInnen ein gewisses Verst\u00e4ndnis f\u00fcr \u201eweniger ist mehr\u201c voraussetzt und ganz konkret am pers\u00f6nlichen Kontakt mit K\u00e4uferInnen, merken wir auch deutlich, dass das Interesse an globalen Lieferketten und Transparenz in der (Mode)Industrie steigt! Viele KundInnen fragen uns L\u00f6cher in den Bauch um sich wirklich von jedem Wertsch\u00f6pfungsschritt ein genaues Bild machen zu k\u00f6nnen. Das muss dann ja auch irgendwie in Wertsch\u00e4tzung f\u00fcr die Arbeit die dahinter steckt resultieren..:)<\/em><\/p>\n

Was w\u00fcnscht Ihr Euch konkret f\u00fcr die Zukunft Eures Unternehmens?<\/strong><\/p>\n

Puh, das ist eine gro\u00dfe Frage… und manchmal dr\u00fccken wir uns mit \u201eschauen wir mal\u201c vielleicht auch selbst ein bisschen drumherum \ud83d\ude09 Aber ein paar konkrete Ziele haben wir schon. Zun\u00e4chst mal wollen wir weiter wachsen. Die Nachfrage nach unseren Produkten ist in den letzten Jahren konstant gestiegen und vor allem seit diesem Fr\u00fchjahr \u00fcberschwemmt uns eine Welle von begeisterten Eink\u00e4uferInnen so dass wir mit der Produktion kaum noch hinterherkommen. Die n\u00e4chsten Schritte w\u00e4ren also, dass wir unser Team in Indien erweitern und noch weitere Frauen einstellen. Da wir so mehr Frauen in Indien erreichen und eine Ausbildung sowie einen guten Arbeitsplatz bieten k\u00f6nnen, wollen wir das sowieso! Es ist aber vor allem auch notwendig um unsere Produktion auf ein Level zu heben, mit dem wir hier in Deutschland unser Team ausbauen und fair bezahlen k\u00f6nnen. Wenn wir dann aber mal ein bisschen \u00fcber unseren kleinen Jyoti – Tellerand hinaus schauen, sollen aber nicht nur wir wachsen, sondern der Markt f\u00fcr faire Mode allgemein. Man k\u00f6nnte sagen wir w\u00fcnschen uns eine vielf\u00e4ltige, starke Konkurrenz! So dass faire Mode nicht mehr die versteckte Ausnahme, sondern die Regel ist.<\/em><\/p>\n

Liebe Carolin, vielen Dank f\u00fcr dieses Interview! Ehrlich gesagt finde ich keine Worte f\u00fcr Euren enormen Einsatz und ziehe den Hut…<\/strong><\/p>\n

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Das B\u00fcro von Jyoti in Berlin<\/figcaption><\/figure>\n
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Das Team von Jyoti in Indien<\/figcaption><\/figure>\n

Den 50 \u20ac Gutschein von Band of Rascals\u00a0<\/a>hat Janina gewonnen. Herzlichen Gl\u00fcckwunsch!<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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